| EINE ARCHÄOLOGISCHE SENSATION! Eine kleine Rückfallkuppe von ungefähr 75 Metern Länge erhebt sich etwa 200 Meter über dem Talboden, wenig oberhalb der Mündung des Weißenbaches in die Enns. Die Einheimischen hatten den Platz als „Knall", aber auch schon immer als „Burgstall" bezeichnet. Da der nördlich davon gelegene Bauernhof „Burgstaller" hieß, lag die Vermutung nahe, dass sich in der Nähe eine Befestigungsanlage befand. Dennoch war es eine kleine Sensation, als man hier im Jahr 1996 eine verlassene Römersiedlung entdeckte. |
|
|
DIE GESCHICHTE Der heutige Zugangsweg, etwa in der Mitte des nördlichen Abhanges, war schon in der Antike benützt worden und damals mit einem Tor geschützt. Ganz in der Nähe legten die Archäologen die Mauern eines zweiräumigen Hauses frei, das durch einen Brand zerstört und nie mehr aufgebaut worden war. Das Alter dieses verbrannten Holzes wird auf die Zeit zwischen 350 und 430 nach Christi Geburt festgelegt. So ist etwa die Grafenbergalm, die nachweislich in der Römerzeit genutzt wurde, direkt vom Burgstaller aus zu erreichen. Vielleicht lag ihr Heimhof in der Römersiedlung. Daneben dürften die Leute vom Burgstall Handel und Bergbau in der unmittelbaren Umgebung betrieben haben. Die wehrhafte Siedlung ist von großer historischer Bedeutung. Sie liegt im Gegensatz zu den anderen befestigten Anlagen der ausgehenden Römerzeit (in der Südsteiermark, Slowenien und Kärnten), mitten in den Ostalpen und weist auf eine bislang unbekannte geschichtliche Rolle dieser inneralpinen Region hin. Quelle: Broschüre „Römer in der Ramsau am Dachstein. Eine archäologische Wanderung.“ Von Ulla Steinklauber, Bernhard Hebert und Franz Mandl. |
|
|
|
|
|
|
|