DIE EVANGELISCHE KIRCHE - ERBAUT 1895

Ihr besonderes Gepräge erhält die Kirche innen durch ihre Emporen, die zur Gänze aus Holz gefertigt sind, das von den Bauern zur Verfügung gestellt wird. Der Altar zeigt das Bild des Gekreuzigten (nach Rubens), die Altarseitenbilder stellen die Apostel Johannes und Paulus dar, die Orgel ist ein Werk Hopfwiesers aus Graz.

Viele Teile der Ausstattung der Kirche wie Altarbild, Fenster, Taufstein und Glocken, wurden vor allem durch Spenden finanziert. Die drei großen Bochumer Gussstahlglocken mussten durch den Rössinggraben in die Ramsau transportiert werden, da die Straße von Schladming in die Ramsau erst später ausgebaut wird.

DIE GESCHICHTE

Nach der Gewährung voller Gleichberechtigung für die Evangelische Kirche in Österreich durch das Protestantenpatent Kaiser Franz Josefs I. von 1861, ist die große Aufgabe die sich die Ramsauer stellen, der Bau eines Gotteshauses. Dieses Projekt wird in den Jahren 1888 bis 1895 unter Pfarrer Carl Hilpert verwirklicht.

Nach den Plänen von Architekt Hans Kieser aus Nürnberg wird die Kirche im neuromanischen Stil mit einem klassischen Kreuzgrundriss erbaut. Die aufwendige Fundamentierung der Kirche, welche die Baukosten von Anfang an erhöht, ist nur eine von vielen Schwierigkeiten, die die kleine bäuerliche Ramsauer Pfarrgemeinde mit Wagemut und Opferbereitschaft bewältigen muss.

Das Steinmaterial für den Kirchenbau wird in Kramllahn in der Ramsau gebrochen, dort behauen und im Winter in Robotarbeit mit Ochsenschlitten zum Bauplatz gebracht. Dieser Stein ist für seine Härte bekannt und wurde auch für die Ramsauer Mühlsteine verwendet. Die Maurer und Steinmetze sind zum Teil Italiener, die ihre Arbeit im Frühjahr aufnehmen und im Herbst wieder gehen.

Die große Hilfe des Gustav-Adolf-Vereins, der Fleiß und die finanziellen Opfer der 1300 Seelen Gemeinde, ermöglichen es schließlich, die schöne Kirche mit ihren 750 Sitzplätzen fertig zu stellen. Am 15. August 1895 erfolgt der feierliche Einzug in die Kirche.

Gottesdienste: An Sonn- und Feiertagen, jeweils um 9.00 Uhr.

Abendmahlsfeier: An jedem letzten Sonntag im Monat im Anschluss an den Gottesdienst und an besonderen Feiertagen (Ostern, Pfingsten, Reformationsfest, Totensonntag und Buß- und Bettag) im Gottesdienst.

Familiengottesdienst: Jeden 1. Sonntag im Monat um 10.15 Uhr, nach dem 9.00 Uhr Gottesdienst.

Kindergottesdienst: Im Bethaus gleichzeitig mit dem Hauptgottesdienst - kein Kindergottesdienst in den Schulferien und am 1. Sonntag im Monat!